Nachteile von Steinsalz als Auftausalz

Steinsalz ist in der Anschaffung durchschnittlich um 20 % günstiger als Siedesalz. Doch der niedrigere Preis wird durch die signifikanten Nachteile für Mensch, Umwelt, Fahrbahn, Winterdienstausrüstung und den daraus entstehenden Folgekosten deutlich überwogen.

Mehr Feinstaub gerät in die Umwelt

In der Praxis hat sich gezeigt, dass Steinsalz einen höheren Anteil an nichtlöslichen Stoffen als Auftausiedesalz hat. Bei einem jährlichen Bedarf von 400.000 Tonnen Auftausalz in Österreich würden diese nichtlöslichen Reststoffe eine zusätzliche Staubbelastung von 4.800 und 13.500 Tonnen bedeuten.

Straßensicherheit nicht gewährleistet

Straßensicherheit kann nicht durchgehend gewährleistet werden. Die nichtlöslichen Rückstände im Steinsalz können auf Straßen und Wegen einen Rutschfilm hinterlassen. Sie können auch den Drehteller verkleben und die Salzausbringung unterbrechen. Leider wird das vom Fahrer/von der Fahrerin oftmals nicht oder zu spät bemerkt.

Asphaltporen verstopft

Die Rückstände können die Poren von Drainasphalt verstopfen, sodass die Ableitung von Regenwasser und die Absorption von Rollgeräuschen nicht mehr ideal funktionieren.

Betonoberflächen werden zerstört

Der Sulfatgehalt in Steinsalz-Sole liegt oftmals über dem Grenzwert von 600 Gramm pro Liter Sole. Derart konzentriertes Sulfat kann dazu führen, dass die Betonmatrix aufbricht.

Sulfatgehalt ist nicht konform mit Betonnorm

Die Substanz der hauptsächlich in Österreich verwendeten Betonsorte XA1 leidet bereits ab 200 – 600 mg Sulfat pro Liter deutlich. Steinsalz erreicht bereits bei -5 °C die 200 mg / Liter. Auftausiedesalz hingegen erreicht niemals einen kritischen Wert. Hinzu kommt, dass die ÖNORM B 4710 eine Verpflichtung zum Investitionsschutz beinhaltet. Demnach kann die Verwendung von Steinsalz im Winterdienst mit den Anforderungen der ÖNORM B 4710 nicht empfohlen werden.

Bedarf, Transport- und Infrastrukturkosten steigen

Bei Trockenstreuung liegt der Bedarf an Steinsalz etwa 30 % höher, bei der Feuchtsalzstreuung FS 30 um etwa 5 – 10 % im Vergleich zum Siedesalz. Hinzu kommen ein höherer Transportaufwand, mehr Lagerkapazitäten, mehr Personalaufwand, höherer Maschinen-Verschleiß durch den höheren Sulfatgehalt, mehr Rostschäden und schnellere Abnutzung der gesamten Infrastruktur.