Wie das Salz in den Berg kam, kann anhand der „Barren-Theorie“ des schwedischen Geologen Carl Ochsenius von 1877 erklärt werden:
1) Eine Meeresbucht wurde durch eine Untiefe (Barre), die durch eine Hebung oder Senkung des Meeresbodens entstand, vom restlichen Ozean abgetrennt. Noch existierte eine Verbindung zum offenen Meer, durch die laufend salzhaltiges Meerwasser nachströmte.
2) Durch das heiße Klima am Ende des Erdaltertums verdampfte das Wasser im Randmeer stärker, als das Meer nachfließen konnte. Der Verdunstungsprozess dauerte Millionen von Jahren und führte zu typischen Ablagerungen der im Meerwasser gelösten Stoffe: Karbonate, Sulfate und Salze. Der Verdunstungsprozess dauerte so lange an, bis das gesamte Meerwasser gänzlich verdampft war.
3) Die Salzablagerungen wurden im Erdmittelalter mit Schutt und Sand vom Festland bedeckt. Später nachdrängendes Meerwasser lagerte seine Sedimente darüber. Vor 240 Millionen Jahren wurde das Gebiet des Salzkammerguts abermals vom Meer überflutet, Kalk- und Dolomitschichten lagerten sich ab.
4) Am Ende des Erdmittelalters, vor ca. 60 Mio. Jahren, begann sich der Urozean zu schließen. Über die Salzablagerungen schoben sich verschiedene Gesteinsschichten. Als vor etwa hundert Millionen Jahren die Alpen entstanden, wurde das Salz zusammen mit seinen Deckschichten verfaltet.
5) Mit Hebung der Alpen wurden die Meeresablagerungen gefaltet, gekippt und zerbrochen. Die sehr weichen und plastischen Salzablagerungen wurden ausgepresst, mit der Bedeckung durchmischt (Bildung von Haselgebirge) und in ihre aktuelle Lage gebracht.
6) Bis heute wird das Salz der Salinen Austria AG in den Bergen des Salzkammerguts gewonnen - ein 250 Millionen Jahre alter Schatz, von jeglichen Umwelteinflüssen verschont.